bronze_ribbons: knife with bronze ribbons (hooch's boots)
[personal profile] bronze_ribbons
Title: Die ich retten kann [2/6]
Translated into German by the exceedingly capable LJ:incapability87, who's also working on a French version.
Original text: Those I Can Save, the fic I wrote for [insanejournal.com profile] chazpure for last year's Snupin Santa exchange. It features the Order of the Thestral, orphans, and cows.
Rating: PG

Part 1



Juni 1998

Ein Monat verging, bevor Snape die geistige Kraft wiedererlangte, ein Gespräch aufrechtzuerhalten. Das war der Zeitpunkt, zu dem Madam Hooch ihm die Neuigkeiten über Philip Tregarth überbrachte.

Snape lohnte es ihr mit einem ungläubigen Blick. „Er hat was?"

„Sie zum Vormund seiner Kinder ernannt.", wiederholte Hooch. Sie saß am Schlafzimmerfenster und reparierte einen Besen. „Tamsin Beringar und die Mortensens haben das Gleiche getan."

Snape fiel zurück in sein Kissen. „Wahnsinnige."

„Wohl kaum." Hooch tippte eine Handvoll Borsten auf der Fensterbank an. „Eigentlich sogar sehr slytherinartig von ihnen. Diese Kinder haben kein Geld und niemanden sonst auf der Welt. Großeltern, Onkeln, Tanten, Cousins – alle tot, vermisst, verarmt, unfähig oder wahnsinnig. Sie waren Hauslehrer und dann Schulleiter. Wenn auch sonst nichts, so hatten sie zumindest einen Grund zu hoffen, Sie würden Ihre Verbindungen nutzen, um die Kinder außerhalb des Schuljahres an einem nützlichen oder sicheren Ort unterzubringen"

„Idioten!", schnarrte Snape. „Ich kann mich im Moment noch nicht einmal waschen, geschweige denn gehen. Und selbst wenn ich könnte, meine Aussichten sind dünner als Feenspucke."

„Sie machen mir nichts vor", sagte Hooch. „Sie werden aus diesem Bett raus sein, sobald Sie glauben, auf’s Klo kriechen zu können. Ich habe Pomfreys Erlaubnis, Sie zu Ihrem eigenen Besten zu verhexen, sobald Sie zu früh versuchen, zu viel zu tun."

Snape schloss die Augen. „Ich wollte niemals Kinder."

Hooch befestigte die Borsten am Besen. „Ich wage zu behaupten, dass die Kinder nicht geplant hatten, Waisen zu werden."


Snape öffnete die Augen nicht. „Wo sind sie jetzt?"

„Draußen im Hof." Snapes Augen öffneten sich schlagartig. „Während Sie rund um die Uhr schliefen, habe ich den beiden Jüngeren beigebracht zu fliegen." Sie deutete auf den Besen in ihrer Hand. „Der hier gehört Caroline. Sie hält nicht lange genug den Mund, um Wände zu bemerken, bevor sie in sie hineinkracht. Zum Glück ist sie gestern sehr langsam geflogen. Ich werde ihn ihr morgen zurückgeben können."

„Was macht sie heute?"

„Übt mit Geoffrey Soziusfahren. Antonia macht das Gleiche mit Blythe. Sobald Sie dazu in der Lage sind, werde ich Ihnen beibringen, drei oder vier Passagiere mitzunehmen, nur für den Fall der Fälle." Sie murmelte einen Anpassungszauber über den Besen, bevor sie weitersprach. „Sie hätten sich um sechs kümmern müssen, aber wir konnten nicht alle retten: das Ellisonbaby ist gestorben, bevor wir es erreichen konnten, und das Faradaymädchen war jenseits aller Rettung, als wir sie gefunden haben"

„Genau wie ich, würde ich meinen.
„Sehr, sehr nahe daran.", bestätigte Hooch. „Kann den Amateuren keinen Vorwurf machen, dass sie dachten, Sie wären hinüber."

„Amateure …", echote Snape und versuchte, nicht zu lachen.

Hooch fuhr gnadenlos fort. „Sie zurückzuholen war ein vermaledeites Gezerre. War aber jeden Tropfen aus der Knockturngasse wert. Als Pince Potter erzählt hat, Sie wären noch am Leben – sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar."

Snapes Grinsen verschwand abrupt. "Ich will ihn nicht sehen."

„Das werden Sie nicht müssen.", sagte Hooch. „Jeder andere in Europa will. Er ist nach Ägypten geflüchtet. Die Weasleys haben dort Kontakte, die sehr gut darin sind, die Privatsphäre ihrer Gäste zu schützen." Hooch gestattete sich ein kleines Lächeln. „Genau wie der Orden des Thestral."

Snape starrte an die Decke. „Hätte Ihr Orden Verwendung für einen wieder ausgespuckten Spion?"

„Wir hätten Verwendung für einen eigenen Tränkebrauer."

„Ihr Orden würde die Unterkunft zur Verfügung stellen?"

Hooch ließ den Besen vor sich schweben. „Würde ein verspuktes Anwesen in Northumberland genügen?"

Snapes Augen wurden schmal. „Von wem verspukt?"

„Reuel Hardie. Einer unserer besten Aktivisten, damals. Musste weniger reisen, als seine Familie wuchs, also hat er die Verwaltung von Steelcoeur Park übernommen." Hoochs Stimme war angenehm, aber die Linien um ihren Mund waren hart. „Er lebt auf den Ländereien, und zufällig geht er einmal im Monat bei Vollmond auf eine heulende Tour."

Snape schluckte. „Ich hasse Werwölfe nicht. Ich habe Remus Lupin verabscheut, weil er ein Feigling war."

„Was auch immer Ihre Gründe waren -"

Snape wurde lauter. „Sogar nachdem er aus der Schule war, habe ich den Wolfsbanntrank für ihn gebraut."

„Weil Albus es Ihnen befohlen hat?"

„Was macht das für einen Unterschied? Ich habe den Trank jeden Monat gebraut, machte ihn perfekt, und ich habe erst damit aufgehört, als Lupin zu den Seinen geschickt wurde."

„Es ist von Bedeutung", sagte Hooch, „weil Sie nicht mehr unter Albus Befehl stehen."

„Wenn ich es noch täte", murmelte Snape, „würde ich davor schaudern, was er als nächstes von mir verlangen würde."

„Was auch immer Ihre Gründe sind, Zauberer, die mit Chiffren und Kühen umgehen können, sind verdammt schwer zu finden. Wie die Dinge stehen, haben wir schon zu viel zu tun: wenn Sie Hardie in irgendeiner Form auf’s Spiel setzen, werden Sie sie wünschen, wir hätten Sie sterben lassen."

Snape nahm einen tiefen Atemzug. „Dieser Hardie – woher wissen Sie, dass er nichts gegen mich haben wird? Oder gegen die Kinder?"

Der Besen hatte ein leichtes Wackeln von sich gegeben, während sie redeten; Hooch zog ihn wieder auf ihren Schoß. „Ich kann nicht für den Mann sprechen -- ich habe es nie geschafft, ihn zu treffen -- aber wenn man nach seinem Ruf gehen kann, gibt es nur wenig, dass ihm etwas ausmacht. Der Besitz ist recht ansehnlich, und er hat genügend eigene Angelegenheiten, um die er sich kümmern muss. Wenn Sie bei Ihren eigenen bleiben, werden Sie sich kaum im Weg sein." Sie schabte sachte mit einem Messer an der unteren Hälfte des Stiels entlang. „Nachdem dies gesagt ist, Sie mögen seine Bekanntschaft lohnenswert finden -- er hat selbst fünf Kinder."

„Leben alle fünf bei ihm?" Hooch nickte. Snape seufzte schwer. „Dann wird es unvermeidbar sein, seine Bekanntschaft zu machen. Auch wenn wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern, die Kinder werden es nicht tun."

„Ha! Pince schuldet mir zwanzig Galleonen." Hoochs Lächeln war dünn, aber ehrlich. „Sie war sich sicher, dass Sie sich die Bande vom Hals schaffen würden, sobald wir Ihnen davon erzählen."

Snape starrte sie an. „Warum waren Sie so sicher, dass ich es nicht tun würde?"

„Die beiden Älteren sind Slytherins. Wenn Sie sie zurück nach Hogwarts schicken, werden sie verhext und gequält werden, bis sie zugrunde gehen. Ihre ehemaligen Kollegen und Schüler werden sich dessen vergewissern. Es wird einen feuchten Dreck ausmachen, was Potter gesagt hat -- manche Leute glauben ihm nicht, und anderen ist nicht danach, ihm zu glauben. Die beiden Jüngeren -- wer könnte sie besser beschützen, wenn es Ihnen erst besser geht? In der Pflege jedes Anderen würden sie Entführer anlocken -- es gibt so viele Arten, auf die sie gegen Sie verwendet werden könnten. Mir fällt kein Kindermädchen ein, dem ich im Angesicht von Bestechung und Knüppeln vertrauen würde -- jedenfalls nicht außerhalb meines Ordens. Und Ihr Vorstellungsvermögen ist unangenehmer als meins. Zu Recht."

Snape betrachtete sie mit neugewonnenem Respekt. „All das ist Ihnen klar. Und trotzdem sind Sie hier."

„Ich habe meine Prinzipien. Bisher haben sie mich am Leben gehalten." Hoochs Lächeln wurde noch scharfkantiger. „Ich habe manchmal gedacht, was für eine Schande es war, dass unser Orden Sie nicht zuerst erreicht hat."

Snape lächelte nicht zurück. „Diese Aussage ist genauso nutzlos wie ‚vielleicht teilen wir zu früh.’"

Hooch gab ruhig zu, „Das ist sie." Sie klopfte mit dem Besen auf den Boden, um Holzlocken und Kleber abzuschütteln. Als sie ihn wieder schweben ließ, war das Wackeln verschwunden.

„Bemerkenswert", sagte Snape, „wenn man den Zustand der Schulbesen bedenkt."

„Ihre Klassenraumkessel waren wohl kaum auf Hochglanz", konterte Hooch. „Wenn man die jahrhundertealte Kruste in den Dingern bedenkt, ist es ein Wunder, dass es nicht mehr Explosionen gab."

„Minderwertiges Gerät ist auf geradezu notorische Art resistent gegen das Entfernen von Flecken."

Hooch stand auf und ließ den Besen an einer Wand lehnen. Dann trat sie an die Bettkante. „Würden Sie Ihre Seele ein minderwertiges Gerät nennen, Snape?"

„Sie hat sich wieder und wieder als ungenügend erwiesen."

„Und trotzdem sind Sie hier."

„Nur zu Diensten Ihres Ordens." Sein Gesicht war von absoluter Erschöpfung gezeichnet. „Sie müssen außergewöhnlich unfähig im Rekrutieren sein, wenn Sie auf solch extreme Maßnahmen zurückgreifen müssen."

„So ein Schmeichler. Wie Sie es all die Jahre mit Du-Weißt-Schon-Wem geschafft haben, geht über meinen Verstand." Hooch ging zu einer Truhe am Fuß des Bettes, schloss sie auf und entnahm ihr einen schlichten, schweren Beutel. Sie kehrte zu Snapes Seite zurück und setzte die Tasche auf das Bett.

„Sie haben noch eine andere Wahl", sagte sie leise. „Potter hat das hier bei Pince zurückgelassen. Er hat gesagt, sie solle ihn wissen lassen, wenn Sie mehr brauchen. Als sie ihm sagte, sie sei keine Posteule, sagte er, jemand müsse dafür sorgen, dass Sie das Geld tatsächlich bekommen."

Snapes Hand zitterte, als er den Sack aufband. Er war so voll, dass Galleonen und Pfundnoten verschwenderisch herausquollen, sobald er den letzten Knoten gelöst hatte.

„Sie könnten die Kinder in einer anderen Schule unterbringen", sagte Hooch, und beobachtete ihn dabei ganz genau. „Durmstrang, zum Beispiel, könnte sie und Sie willkommenheißen. Oder Sie könnten sich an einem Ort niederlassen, der mehr Ihrem Geschmack entspricht -- an einem Ort mit Hauselfen und ohne hauseigenen Werwolf, zum Beispiel. Sie könnten nach Frankreich auswandern, oder Kalifornien, oder Las Vegas -"

„Als ob das Ministerium mir nicht an den Fersen kleben würde, egal wo ich hinginge."

„Das Ministerium kann es sich zur Zeit nicht leisten, hinter Ihnen herzujagen. Nicht während die Meermänner in Dorset Fluten loslassen, Drachen die Landschaft von Humberside verkohlen, und Dutzende anderer Katastrophen das Personal über seine Grenzen hinaus in Anspruch nehmen." Hooch ging zum Fenster und blickte hinunter zu den Kindern auf ihren Besen. „Shaklebolt tut sein Bestes, aber es ist ein schreckliches Durcheinander. Alle Fraktionen einen, die entstanden sind -- noch nicht einmal Merlin selbst könnte das schaffen."

„Merlin hat es überhaupt niemals geschafft. Sehen Sie sich nur mal an, was tatsächlich in Camelot los war."

"In der Tat", sagte Hooch, die Augen noch immer auf die Kinder gerichtet. „Auf jeden Fall ist Ihre Existenz zur Zeit eine wesentlich geringere Gefahr für das allgemeine Wohlbefinden als, sagen wir, die Tristanische Grippe in Sussex, oder die Epidemie von vergifteten Hähnen in Shropshire. Man wird Sie trotz allem jagen -- irgendein ehrgeiziger Unterling wird nicht widerstehen können, Sie zu verfolgen -- aber in Steelcoeur Park hätten sie Hardies Hilfe, um sie abzuwehren."

Snape zögerte. „Madam, was ist der Orden des Thestral?"

„Ich habe mir nie viel aus Phönixen gemacht.", sagte Hooch. „Sie ziehen eine sagenhafte Schau ab, aber man kann nicht auf sie zählen. Sie retten nur, wen sie mögen." Sie wandte sich wieder zu Snape. „Thestrale sind kein atemberaubender Anblick, und sie können keine Wunder vollbringen, aber auf lange Sicht sind sie um ein Vielfaches zuverlässiger." Sie glättete ein paar verbogene Borsten an ihre Nachbarn an, bevor sie weitersprach. „Die Gründer des Ordens waren während des 17. Jahrhunderts alle Geheimagenten. Jeder von ihnen überlebte den Anschein, tot zu sein, aber einige entschieden sich, ‚tot’ zu bleiben, u ihre Arbeit fortzusetzen. Also begannen sie, diese Agenten‚ Thestrale’ zu nennen, da sie nur für bestimmte Menschen sichtbar waren."

Snape ergriff eine Handvoll Galleonen und ließ sie durch seine Finger fallen. Als sie auf das Bett fielen, floss mehr Geld aus dem Beutel, zusammen mit einem Fetzen Pergament.
Snape hielt es nah an seine Augen, um es zu lesen.

Snape --

Sie haben es nicht für mich getan; die hier sind nicht für Sie.

-- Harry


Snape gab Hooch das Pergament. Sie las Potters Nachricht, warf einen Blick auf Snapes Gesicht, und verstaute das Pergament wieder im Beutel.

Sie waren beide für einen Moment still. Dann schloss Snape seine Augen und sagte „Blythe Tregarth ist jetzt schon größer, als ihre Mutter es war; sie trägt die Umhänge ihrer Großmutter, die fünfzehn Zentimeter zu kurz sind. Geoffrey Tregarth benötigt Stiefel, die nicht kneifen. Wir werden schon bald Zauberstäbe für die zwei Jüngeren brauchen. Und Bücher, und Federkiele, und anderes …"

Hooch konnte nicht umhin zu fragen. „Ist das hier um Lily Potters willen?"

Snape schüttelte den Kopf. „Ihr Sohn braucht meine Hilfe nicht mehr."

Continue to part 3
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